XXX

12. Januar 2005

Leonberger Kreiszeitung

Wo Wehmut Rock und Samba-Feuer trifft

"So viele Musiker hatten wir noch nie'', freute sich Moderator Gregor Neaga am Mittwochabend beim ersten Talent-Treff im neuen Jahr. Über dreißig Musikbegeisterte hatten sich im Theater "Altes Amtsgericht'' eingefunden - um das eigene Können vor Publikum zu demonstrieren, aber auch um zu hören, was andere so machen. Alte Hasen waren ebenso vertreten wie neue Gesichter, und die Stimmung war von Anfang an bestens.

Wirklich alle im Keller des ehemaligen Justizgebäudes hatten Spaß an der Musik, egal welcher Stilrichtung. Davon gab es am Mittwochabend etliche, und gerade diese Vielfalt machte das spontan entstehende Programm so lebendig und kurzweilig.

Als Erster wagte sich John Dallas ans Mikrofon und stimmte mit Zitherbanjo, sonorer Stimme und Countrysongs das Publikum auf die Session ein. Der Ire war schon mehrfach dabei.

Eine Premiere war dagegen der Auftritt von Lars Unger, der Titel von den Eagles und Elton John interpretierte und sich dabei auf der Gitarre oder am Klavier begleitete. Er traf den Ton der Rock- und Popgrößen sehr gut, und seine klare und seelenvolle Stimme ging unter die Haut.

Mit temperamentvollen Latin-Stücken sorgten Rafael und seine Bandkollegen Mike (Bass), Tobi und Ulf (Percussion) für einen gelungenen Kontrast. Eine spezielle Samba aus Rio de Janeiro hatten sie mitgebracht und der baskenbemützte, schwäbelnde Rafael ein Banjo mit extrakurzem Hals, das für diese Musik verwendet wird. Gregor Neaga schlug kurz entschlossen die Sambaglocken dazu.

Als die beiden jungen Frauen "Frau Checker und Mausi'' ihren Auftritt hatten, griff Neaga zur Gitarre und begleitete das Duo aus Sängerin und Saxofonistin. Frau Checker bezauberte durch ihre feine, melancholisch-gebrochene Stimme bei Titeln wie "Autumn Leaves'', "You've got a friend'' und "Closest thing to crazy'' mit Widmung an den anwesenden Herrn Papa. Anschließend ließ sie ihre Mütze herumgehen und sammelte für die Flutopfer in Südostasien, zu denen sie in nächster Zeit hinfahren möchte.

- o -

Der erste richtige Auftritt war's für die Band "Ayscobe'' aus Gammertingen, die mit Drum-Set, E-Piano und Cello eine kurze Umbau-Pause notwendig machte. "Wir covern nicht, wir schreiben selber'', verkündeten sie - und was sie spielten, klang nach Folk und Rock mit einer Prise Jazz. Von ihnen wird, wie auch von Lars Unger, demnächst eine Hörprobe im Internet zu finden sein. Außerdem wurde Ayscobe im Alten Amtsgericht von einem Fernsehredakteur des "Offenen Kanals'' angesprochen, der im Publikum saß.

Elisabeth

Angie mit Ricky - Richard Fux am Piano.

Tobi, Mike und Biggi

Zu zweit blieben die "Albträumer'' mit Querflöte und Gitarre, die Neaga nach ihrem ersten Auftritt wieder eingeladen hatte. Ihr Stil, eine eigenwillige, virtuose Mischung aus Folk und Jazz und Comedy, war mitreißend und amüsant. Auch danach war noch lange nicht Schluss - die Session dauerte bis weit nach Mitternacht.

Hier endet der Text aus der Leonberger Kreiszeitung

Von Gabi Müller

Untachibles - eine Schülerband aus Böblingen bei ihrem ersten Auftritt.

Stephanie Vornier, Mike und Gregor.

Andreas Schönfeld, Waschi und Ralf

Das kreative Potenzial des vor 14 Jahren ins Leben gerufenen Talent-Treffs wurde besonders deutlich, als aus einem Quartett spontan eine neunköpfige Band mit Percussion und Background-Chor wurde.

"Dr. Bernie Burn'' begeisterte mit seinem spontanen Mundharmonika-Solo, und "Intergalactic Katharina'' groovte mit Inbrunst am Schlagzeug, hier mit Angie.

Schaps, der aus Freiburg angereist ist.

Frau Checker, Intergalactic Katharina, Dr. Bernie Burn.

Text: Gabi Müller, Bilder: I. Krämer

© pagita > musiksession > Bilder und Berichte > Januar 05